Mit 111 Arten hat unser Team deutschlandweit den 119. Platz bei 300 teilnehmenden Teams erreicht. Da wir im kleinen MTK kaum größere Gewässer haben, können wir mit den meisten anderen Teams was die Artenausstattung der Landkreise angeht nicht konkurrieren. Durch die 10 € Spende pro Art unserer Sponsoren landen wir insgesamt bei 1.110 €, das bedeutet bundesweit den 5. Platz in der Spendenwertung, das kann sich sehen lassen. Und alle Teammitglieder sind sich nach 19 Stunden im Feld einig: es war großartig und 2018 sind wir wieder mit dabei. Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht und die Ergebnisse:
Arbeitseinsatz Schmiehbachtal
Anfang Juli haben sich wieder sechs Aktive der HGON und drei Mitarbeiter der Firma ERM aus Neu-Isenburg an die Pflege der Streuobstwiesen und der Teiche im Schmiehbachtal gemacht. Nachdem der Regen bald in wunderbaren Sonnenschein übergegangen ist, sind alle doch sehr ins schwitzen gekommen.
Arbeitseinsatz im NSG Silberbachtal
Volker Erdelen von der HGON Kelkheim betreut seit Jahren eine Feucht/Nasswiese im NSG Silberbachtal. Der dortige Fieberkleesumpf fällt aufgrund Wassermangels in den letzten Sommern häufiger trocken. Zudem wird die Wiese durch eine alte Fichtenanpflanzung am Silberbach beeinträchtigt.
Im Frühjahr wurden in Absprache mit dem Forstamt Königstein durch HGON-Mitglied Michael Orf die Fichten gefällt. Im Rahmen des social days wurde von Mitarbeitern der Firma ERM GmbH aus Neu Isenburg das Schnittgut der Nadelbäume aus dem Schutzgebiet gezogen und die Bäume aufgearbeitet. Die entasteten Baumstämme wurden genutzt, um den Silberbach leicht aufzustauen, so dass der Fieberkleesumpf auch bei niedrigeren Wasserständen des Bachs mit Wasser versorgt wird. Die Schwierigkeit bestand darin, die Durchgängigkeit des Silberbachs, der gleichzeitig eine Groppenpopulation beherbergt nicht zu verhindern.
Dies gelang durch letztendlich durch einige Versuche unterschiedlicher Anstauhöhen und des Umfließens des Hindernisses im Bachbett.
Am Ende des Tages waren von den Fichten im NSG nur noch Stümpfe zu sehen und der Fieberkleesumpf war geflutet. Volker Erdelen wird in Zukunft darauf achten, dass die Wasserlenkung der Anlage ausreicht, um das NSG zu bewässern und gleichzeitig das Durchwandern für die Kleinfische sichergestellt wird.
Die ERM-Mitarbeiter hatten viel Spaß bei den abwechslungsreichen Arbeiten und versprachen, auch in Zukunft der HGON Kelkheim tatkräftig bei ähnlichen Aktionen beizustehen.
Neuer Vogelrekord im Main-Taunus-Kreis
Sehr produktiv waren wieder die Kiesgruben im südlichen MTK, die wenigen Stellen wo im Gewässerarmen Landkreis Wasservogelarten beobachtet werden können. Das Highlight des Tages waren drei Silberreiher, die an einem Gewässer auf dem Gelände der Rhein-Main-Deponie eine Rast einlegten. Um diese Jahreszeit sind die hier sonst nur als Wintergast bekannten Vögel eigentlich schon wieder in den Brutgebieten in Osteuropa. Die im MTK brütenden Greifvögel spielten gut mit, so kamen bald Habicht, Sperber, Rohrweihe und Baumfalke auf die Liste. Dieses Jahr musste für den Wanderfalken nicht Eschborn angefahren werden, wo seit 10 Jahren ein Brutpaar dieser im MTK seltenen Art brütet. Der im Frühjahr in die Flörsheimer Galluskirche eingezogene Wanderfalke zeigte sich freigiebig im Einflug des Nistkastens. Auch häufig schwierige Arten wie Pirol, Turteltaube und Teichrohrsänger wurden gleich mehrfach beobachtet. Bislang lag der kreisweite Rekord bei 109 beobachteten Vogelarten und stammt aus dem Jahr 2005. Um 17.01 war ein Kolkrabe die Nummer 110 im MTK, später kamen mit Mittelspecht und Kleinspecht (19.30 Uhr) noch zwei weitere Arten dazu. Die nächtliche Suche nach weiteren Eulenarten (neben Waldkauz, Uhu und Steinkauz) war leider erfolglos, so dass bis 23.30 Uhr keine weitere Art auf die Liste kam. Die 112 Vogelarten bedeuten nicht nur einen neuen MTK-Rekord, sondern bringen in Verbindung mit den Sponsorenengeldern auch 1.904 € für das Projekt ornitho.de.
Das Birdrace zeigt aber auch den Wandel in der Vogelwelt. Noch vor 12 Jahren „einfache“ Vogelarten wie Haubenlerche und Kiebitz sind mittlerweile im MTK ausgestorben, dafür sind Uhu und Halsbandsittich dazugekommen. Die Vogelgucker blicken daher mit gemischten Gefühlen dem nächsten Birdrace 2017 entgegen, wenn das Fernglas wieder den ganzen Tag nicht aus der Hand gelegt wird.
Neuer Flyer: Feldhamster im MTK
In diesem Jahr möchten wir unseren Fokus auf Artenschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft richten. Daher haben wir mit Unterstützung der AG Feldhamsterschutz in der HGON eine Broschüre über den Feldhamster erstellt. Als ehemalige Plage war der Feldhamster im gesamten Main-Taunus-Kreis anzutreffen, mittlerweile kämpfen die letzten Restbestände südlich der A66 in den Gemarkungen Hochheim und Flörsheim um ihr Überleben. Ohne Schutzmaßnahmen können die Hamster unter der modernen landwirtschaftlichen Bewirtschaftung nicht bestehen. Hier gilt es Landwirte zu gewinnen, die sich an den Schutzmaßnahmen für den Feldhamster beteiligen.
Die Broschüre kann hier runtergeladen werden oder auch in gedruckter Form bei uns bestellt werden.
HGON kauft Feuchtwiese im Schmiehbachtal
Dank stetiger Unterstützung unserer Spender und Förderer konnte die HGON nun ein weiteres Grundstück im Schmiehbachtal kaufen. Diese Feuchtwiese direkt am Schmiehbach ist Refugium für Amphibien und andere Arten.
Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese
Bei falbelhaften Wetter war Anfang Oktober Arbeitseinsatz bei einer unserer Streuobstwiesen sowie um die Teiche im Schmiehbachtal angesagt. Bewaffnet mit Balkenmäher, Freischneider, Rechen und Mistgabeln galt es Gras zu mähen und abzurechnen sowie die Brombeeren zurück zuschneiden. Unterstützung bekamen wir hierbei von sechs Mitarbeitern der Firma ERM aus Neu-Isenburg, die mit vollen Einsatz bei der Sache waren. An diesem Tag wurden die Arbeiten vom Trompeten der vielen hunderten Kraniche begleitet, die über das Schmiehbachtal hinwegzogen. Ein wunderschönes Schauspiel, das alle auch mal bei der Arbeit inne halten lies. Zum Abschluss wurden dann die Rucksäcke noch mit den Äpfeln und Walnüssen vollgefüllt, die in diesem Jahr reichlich zur Verfügung standen.
HGON kauft weitere Wiese im Naturschutzgebiet Krebsbachtal
Bereits im letzten Jahr hat die HGON mit Unterstützung von Naturefund Wiesenflächen im nördlichen Teil des Naturschutzgebietes Krebsbachtal bei Fischbach erwerben können. Dank vieler Spender und Unterstützer konnte das Geld für den Kauf der Flächen innerhalb von 3 Monaten eingeworben werden. Darüber hinaus gab es weitere Privat-Spenden, die es nun ermöglichten noch eine weitere ca. 4.500 m² große Feuchtwiese beiderseits des Krebsbaches im südlichen Teil des Gebietes zu erwerben. Diese wurde uns von Herrn Jürgen Westenberger Ende letztes Jahres zu einem moderaten Preis angeboten.
Vor allem die feuchten Flächen entlang des Baches beherbergen seltener gewordene Pflanzengesellschaften sowie zahlreiche Amphibien- und Insektenarten, wie Grasfrosch, Sumpfschrecke oder Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Die Flächen der Naturschutzgebiete in Hessen gehören vor allem privaten Eigentümern, denn die öffentliche Hand hat nicht die finanziellen Mittel, all diese für den Schutz von Tieren und Pflanzen wertvollen Flächen zu kaufen.
Daher will die HGON auch in Zukunft Flächen in den Naturschutzgebieten erwerben, um die Biotope langfristig zu sichern. Wer die HGON dabei unterstützen möchte, kann unter dem Stickwort: „Landkauf Krebsbachtal“ auf folgendes Konto spenden:
Frankfurter Volksbank
BLZ 501 900 00
Konto 28 089 104
IBAN: DE59501900000028089104
Neues zu den Eulen im MTK 2015
Die Eulenbrutzeit neigt sich dem Ende zu, wobei wir bei der Schleiereule und dem Raufußkauz noch auf Zweitbruten hoffen.
Uhus: Die Uhus haben wahrscheinlich ihre beste Brutsaison im MTK hinter sich. Wir hatten mindestens 5 sichere Bruten in Bad Soden, Eppstein und Flörsheim und deren Stadtteilen. Eine weitere Brut ist wahrscheinlich (Brutpaar am Brutplatz anwesend), zusätzliche unbekannte Bruten im wald- und felsenreichen Nordteil des MTK sowie den Kiesgruben im Süden ebenfalls. An den uns bekannten Brutplätzen wurden mindestens 12 Jungvögel flügge, 7 davon konnten beringt werden. Auch wenn sicher ein Teil davon bedingt durch die hohe Jugendsterblichkeit das Alter zum Brüten nicht erreichen wird, ist dadurch für ausreichend Nachwuchs gesorgt. Als neu bekannte Brutplätze kamen die Eppsteiner Burg und ein Naturfelsen im Wald zwischen Lorsbach und Eppstein dazu.
Raufußkäuze: Nach jahrelangem Aussetzen der Bruten hat es dieses Jahr endlich wieder Nachwuchs in den von der HGON am Altkönig angebrachten Nistkästen gegeben. Der Mäusereichtum in den Wäldern und Feldern, der sich bei Spaziergängen in einem andauernden Rascheln beidseits der Wege geäußert hat, hat die Käuze endlich mal wieder zur Brut animiert. Mindestens drei Brutpaare schritten zur Brut und erbrüteten 6 Jungvögel, leider scheiterten auch 2 der Bruten. Wir hoffen, dass die gute Mäuseversorgung vielleicht für eine Zweitbrut ausreicht.
Steinkäuze: Im Bereich Kelkheim, Hofheim, Bad Soden, Sulzbach und Eschborn gab es 2015 eine neue Rekordzahl an Bruten. Dies wurde vor allem durch die Entwicklung der Brutpaare in Diedenbergen möglich, wo eine kontinuierliche Steigerung der Nisthilfen in einem guten Steinkauzgebiet die Anzahl der Brutpaare innerhalb von 5 Jahren von ca. 3 Brutpaaren auf mittlerweile 10 Paare gesteigert werden konnte. Leider ist durch eine recht hohe Zahl an Brutaufgaben (Prädation?) die Anzahl der gescheiterten Bruten auch recht hoch, so dass die Jungenanzahl bei nur knapp über 2 Jungvögeln/Brutpaar liegt.
Schleiereule: Auch hier waren gegenüber den letzten Jahren bedingt durch das Mäusereichtum endlich mal wieder ein paar Bruten zu verzeichnen, auch wenn bedingt durch einige schneereiche Winter in Verbindung mit Nahrungsmangel die Anzahl der Schleiereulen stark zusammengeschrumpft ist. Nach Bernd Flehmig gab es mindestens 5 Bruten in Nisthilfen, weitere unbekannte Brutplätze gibt es aber sicher.
Waldohreule: Hier liegen nur vereinzelte Meldungen vor, die aber nur zufällig erhoben wurden und sicher daher nicht auswerten lassen.
Rückblick Birdrace 2015
Am 2. Mai 2015 fand zum 12. Mal das bundesweite Birdrace statt. Insgesamt haben 249 Teams daran teilgenommen, 12 davon in Hessen. Das Beobachter-Team der HGON-Kelkheim hat im Main-Taunus-Kreis insgesamt 97 Vogelarten beobachtet.
Hier gibt es die Liste der gefundenen Arten: birdrace2015
Dank der Sponsoren Main-Taunus-Recycling GmbH aus Flörsheim, Environ Germany GmbH aus Kelkheim und einer Privatspenderin haben die Hessen nicht nur trotz widriger Wetterverhältnisse viele Arten nachweisen können, sondern auch in der bundesweiten Spendenwertung den fünften Platz belegt. Innerhalb von 24 Stunden versuchten in ganz Deutschland 249 Teams von Vogelkundlern, so viele Vogelarten wie möglich zu hören oder zu sehen. Gewonnen hat das Team, das am Ende des Tages die meisten Arten gefunden hat.
Weitere Infos zum Birdrace gibt es auf der Homepage des Dachverbands Deutscher Avifaunisten www.dda-web.de